Bundesnetzwerk Mehrgenerationenhäuser beschließt Mitgliedschaft im Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), um die Zusammenarbeit und Vernetzung der zivilgesellschaftlichen Akteure zu verstärken.

29 Landesdelegierte der bundesweiten 540 Mehrgenerationenhäuser trafen in Kassel vom 14.-16. September zu fachlichen Diskussionen und zukunftsweisenden Entscheidungen zusammen. Mit dem Ziel die Arbeit der Mehrgenerationenhäuser nachhaltig weiter zu entwickeln und zu sichern, wurden nicht nur die Mitgliedschaft im BBE und damit eine stärkere Zusammenarbeit der zivilgesellschaftlichen Akteure sichtbar gemacht, sondern auch die Lage, Arbeit und Bedarfe der Häuser bezüglich der Auswirkungen der Pandemie thematisiert. Die Häuser zeigten gerade während des Lockdowns ihre Stärken als Anlaufstelle und Knotenpunkte vor Ort. Durch ihre Agilität, Flexibilität und Niedrigschwelligkeit sowie durch verfügbar lokal verankertes bürgerschaftliches Engagement, konnten sie – statt Schockstarre – schnelle Lösungen in der Krise bieten.

Außerdem besprachen die gewählten Repräsentanten neue Anknüpfungspunkte und Strategien der Verstetigung: „Wir geben nicht auf, nach Möglichkeiten zu suchen eine gesetzliche Verankerung der Mehrgenerationenhäuser zu finden. Die Weiterförderung in einem 8-Jahre-Programm gibt den Häusern zwar längere Planungssicherheit, sie wird der Tatsache aber nicht gerecht, dass Mehrgenerationenhäuser in ihren Kommunen längst fest verankerte Institutionen sind. Sie sollten wie solche behandelt werden.“, sagt der Sprecherrat des Bundesnetzwerkes.

Nach dem coronabedingten Ausfall des Märztreffens in Berlin, bei dem meist der Austausch mit Bundespolitik und Bundesverwaltung auf der Agenda steht, plante das Bundesnetzwerk in Kassel ebenfalls Schritte zur öffentlichen Präsenz und Transparenz im Frühjahr 2021. Damit fokussiert das Netzwerk auf den direkten politischen Austausch im Jahr der Bundestagswahlen.

Über das neue Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus: Am 1. Januar 2021 startet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das neue Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus „Miteinander-Füreinander“. Die bestehenden Mehrgenerationenhäuser treten mit dem neuen Programm in eine acht Jahre lange Förderung. Mehrgenerationenhäuser sind offene Begegnungsorte und Treffpunkte für alle Menschen, unabhängig ihres Alters oder ihrer Herkunft. Sie ermöglichen Teilhabe, Engagement und Partizipation sowie ein nachbarschaftliches und generationenübergreifendes Miteinander. Sie unterstützen ihre Kommunen bei der Gestaltung des demografischen Wandels und gleichwertiger Lebensverhältnisse vor Ort. Neue Schwerpunkte setzt das Programm in der Stärkung des sozialen Zusammenhalts und der Demokratie, in der digitalen Bildung und der ökologischen Nachhaltigkeit. Weitere Informationen zum Programm unter www.mehrgenerationenhaeuser.de

Das Bundesnetzwerk Mehrgenerationenhäuser wurde 2015 gegründet und vertritt die Interessen der Mehrgenerationenhäuser im Bundesprogramm mit einer gemeinsamen Stimme. Es versteht sich als Partner aus der Praxis und bringt seine Expertise bei der fachlichen Weiterentwicklung und bei der nachhaltigen Verstetigung der Mehrgenerationenhäuser ein. Das Bundesnetzwerk besteht aus gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Landesnetzwerke. Ziele sind die bundesweite Vernetzung der Mehrgenerationenhäuser, den überregionalen Fachaustausch und eine programmatische Weiterentwicklung selbst organisiert zu bearbeiten. Dem Sprecherrat, der das Bundesnetzwerk nach außen vertritt, gehören Dietlind Meyer (d.meyer@heilhaus.org) aus Kassel, Uschi Weber (u.weber@etcev.de) aus München und Thomas Vagedes aus Geestacht (thomas.vagedes@geesthacht.de) an.

Foto: (Bundesnetzwerk Mehrgenerationenhäuser/Romy Seidel): Teilnehmende Delegierte der Länder beim Bundesnetzwerktreffen der Mehrgenerationenhäuser im MGH Heilhaus Kassel, September 2020

Romy Seidel, Jena (Romy.Seidel@ueag-jena.de)
Sprecherin der AG Öffentlichkeitsarbeit, BNW MGH

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