Erlebnispädagogische Ferienbetreuung im Greußenheimer Wald

Das Mehrgenerationenhaus Generationen-Zentrum Matthias Ehrenfried e.V., Würzburg, organisierte eine Waldfreizeit für Kinder ab 7 Jahren.

„Schau her, was ich kann!“ „Wow, ich wusste nicht, dass ich so hoch klettern kann!“ „Wir brauchen noch mehr Stöcke, für unser Haus!“ Dies sind einige Aussagen, die man in den Herbstferien im Greußenheimer Wald hörte. Warum waren da so viele Kinder anzutreffen?

Sie nutzten das Angebot des MehrgenerationenHauses (Generationen-Zentrums Matthias Ehrenfried e.V.) und der Firma „Naturwärts-Mobile Outdoorerlebnisse“ und verbrachten einen Teil ihrer Herbstferien im Wald. Von Dienstag bis Freitag waren täglich ca. 16 Kinder ab 7 Jahren aus Stadt und Landkreis im Wald anzutreffen. Dort wurde zunächst Verschiedenes aufgebaut. Als erstes ein Unterstellplatz mit einer riesigen Plane. Schließlich muss man in dieser Jahreszeit mit Regen rechnen (der an manchen Tagen auch reichlich war). Dann ging es daran, verschiedene Kletterstationen aufzubauen. Mobile Seilaufbauten nennt man dies in der Fachsprache. Mit Stefan Heunisch (Erlebnispädagoge, Heilerziehungspfleger, Trainer und Chef der Firma Naturwärts) hatte man da genau den richtigen Mann an der Seite. Er erklärte den Kindern, wie man morsche Äste erkennt, wie man Kletterelemente aufbaut, ohne die Bäume zu verletzen und was man zum sicheren Klettern alles beachten muss.

Die Kinder konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen. So gab es eine Slackline, einen Kletterweg mit Seilen und Reifen und einen „Schaukelweg“. Höhepunkt war die Highline: Ein Weg in ca. 10 Meter Höhe. Schon das nach oben Klettern am Baum (mit Klettergriffen) und der Strickleiter war eine Herausforderung. „Es ist nicht wichtig, wie hoch man kommt. Wichtig ist, es zu versuchen! Keiner wird ausgelacht, denn jeder hat eigene Stärken. Einer kann gut klettern, ein anderer gut tanzen, lesen oder ist sehr gut dabei, Kinder zu integrieren.“ Die Kinder nahmen sich Stefans Worte zu Herzen und ermutigten einander, fair miteinander umzugehen. Das konnte man deutlich spüren.

Das Wetter in der Woche war durchwachsen. Der Regen machte den Kindern nichts aus. Im Gegenteil „Herrlich, ich habe so lange keinen Regen abbekommen!“ Am Ende des Tages konnte man sehen, wie richtige Kinder aussehen sollten: Dreckig und glücklich. „Mein Kind hat jeden Abend erzählt, wie toll es war.“ Wenn man so eine Rückmeldung von den Eltern bekommt, weiß man, dass man alles richtig gemacht hat.

Das freut Michaela Brand, Bildungsreferentin des Generationen-Zentrums. Sie hat die Ferienbetreuung organisiert und war selbst an zwei Tagen bei der Arbeit vor Ort dabei. „Kinder haben in den vergangenen Jahren sehr viel mitgemacht und so viele Einschränkungen ertragen müssen. Deshalb war es mir wichtig, einen Ausgleich zu schaffen. Den Kindern etwas für ihr Leben mitzugeben, durch das sie gestärkt werden. Insbesondere freut es mich, dass dieses Programm dank der Zuschüsse für die Familien komplett kostenfrei war.“ Denn finanziert wurde die Aktion vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Im Rahmen des Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus. Miteinander – Füreinander konnten alle Mehrgenerationenhäuser Fördermittel für das Projekt „MGH – gemeinsam & engagiert mit Kindern & Jugendlichen“ (KiJu) im Rahmen des „Aktionsprogramms Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ beantragen. Dank dieser Projektgelder konnte die Ferienbetreuung verwirklicht werden. Die Planungen für weitere Ferientage im Wald im Jahr 2022 laufen bereits.

Michaela Brand, Bildungsreferentin Familienstützpunkt Innenstadt, Generationen-Zentrum Matthias Ehrenfried e.V.
Stefan Heunisch, http://www.mobile-outdoorerlebnisse.de/das-team.html
Foto: Michaela Brand

Nach oben scrollen